Aktuelles

English Project Description

You can find a short english description of the Coron-A project now here.

Aktueller Stand (Jänner 2021)

Das Monitoring von Abwasser kann einen wichtigen Beitrag leisten, um den Corona-Pandemie-Verlauf zu bewerten und Maßnahmen abzuleiten, denn das Erbgut des COVID 19 Virus und seiner Mutationen sind im Abwasser von Kläranlagen nachweisbar. Das im Frühjahr 2020 gestartete Forschungsprojekt Coron-A schafft die wissenschaftlichen Grundlagen für ein nationales Monitoring und Prognosesystem.

In den letzten Monaten konnten die Wissenschafter*innen belegen, dass die von ihnen entwickelte Methode zum Nachweis von SARS-CoV-2 in Abwasserproben in der Praxis erfolgreich eingesetzt werden kann. Mittlerweile sind die Arbeitsabläufe etabliert und die Tauglichkeit für ein Monitoring konnte aufgrund der Übereinstimmung von Trends der Virenbelastung mit aktuellen Prävalenzzahlen demonstriert werden:

Im Abwasser waren die Neuinfektionen 3-7 Tage früher als in der klinischen Diagnostik (gemeldete Fallzahlen) zu sehen. Derzeit befinden sich im Rahmen des Coron-A Projektes 37 ausgewählte Kläranlagen aus allen Bundesländern überblicksweise unter Beobachtung. Auf Basis der bisher gewonnenen Erkenntnisse wird derzeit ein Konzept zur Nutzung der abwasserepidemiologischen Daten für ein Frühwarn- und Entwarnungssystem entwickelt.

Britische Mutation B.1.1.7 - Sequenzierung

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Molekulare Medizin (CeMM der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Dr. Bergthaler), konnte gezeigt werden, dass das Sequenzieren des genetischen Codes von Sars-COV-2, und damit eine Mutationsanalyse, auch in Abwasserproben möglich ist. Der Vorteil der Abwasserprobe, den Querschnitt der Bevölkerung im Einzugsgebiet mit einer einzelnen Probe darzustellen, kann größtenteils auch auf Sequenzdaten umgelegt werden.

Durch Bereitstellung von aufbereiteten Abwasserproben kann das Coron-A Projekt einen wichtigen Beitrag zur österreichweiten Sequenzier-Strategie, auf der Suche nach neuen Mutationen bzw. Virus-Linien und deren Ausbreitung, leisten. Durch die Nutzung der etablierten Infrastruktur des Coron-A Netzwerkes sowie der Nutzung bereits bestehender Proben und den technischen Möglichkeiten am CeMM entstehen Synergien.

Unter Koordination des Umweltbundesamtes wird im Forschungsprojekt Coron-A die Expertise aus Abwasserepidemiologie, -mikrobiologie und -molekularbiologie gebündelt. Forschungspartner sind die Universität Innsbruck, die Medizinische Universität Innsbruck, die Technische Universität Wien und die AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. Ermöglicht wird das Forschungsvorhaben durch finanzielle Mittel des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung und durch finanzielle Beteiligung der Bundesländer Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg sowie des Österreichischen Städtebundes.

Projektprinzip

Bundesministerin besucht das Projekt zur Früherkennung von Corona-Clustern

Das Forschungsteam des Forschungsprojektes „Coron-A“ entwickelt Methoden zum Monitoring für SARS-CoV-2-RNA im Abwasser und bildet so das Fundament für mögliche größere Monitoring-Programme. Bundesministerin Elisabeth Köstinger hat sich auf der Kläranlage der Stadt Salzburg in Siggerwiesen selbst ein Bild über das Forschungsprojekt gemacht und begrüßt den Stand der Methodenentwicklung.

Das Coronavirus hält die Welt weiterhin in Atem und sorgt für Einschränkungen des privaten als auch des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Mehrere Länder kämpfen weiterhin mit den Auswirkungen des Lockdowns und Landesgrenzen sind teilweise weiterhin geschlossen oder nur eingeschränkt geöffnet.

Die Pandemie, welche seit dem Frühjahr 2020 bzw. Ende 2019 herrscht, hat bis anhin für mehrere Millionen Erkrankte und hunderttausende Todesfälle weltweit gesorgt. Wissenschaftler weltweit arbeiten unter Hochdruck daran, ein entsprechendes Impfmittel herzustellen. Doch die Forschung ist nicht nur damit beschäftigt, sondern versucht auf verschiedene Arten, das Virus besser unter Kontrolle zu bringen.

Verlauf von COVID-19 anhand des Abwassers erkennen und überwachen

Dazu gehören auch die Bemühungen des Forschungsprojektes “Coron-A”, welches damit befasst ist, den COVID-Virus im Abwasser frühzeitig zu entdecken und dank sogenannten Clustern dessen Verlauf besser nachzuvollziehen, einzuschätzen und entsprechend zu prognostizieren. Mit den Erkenntnissen soll insbesondere das Pandemiemanagement unterstützt und verbessert werden und so künftig effizienter und effektiver reagiert werden können.

Dabei basiert das Forschungsteam seine Arbeit auf der Erkenntnis, dass jede_r zweite Infizierte Virenpartikel mit dem Stuhl ausscheidet. Die darin enthaltenen Erbinformationen (RNA) können somit im Abwasser nachgewiesen werden, wobei die Virenpartikel beim Ausscheiden nicht mehr infektiös sind.

Hinzu kommt, dass Viren meist schon einige Tage vor dem Erkennen erster Symptome der Krankheit auftreten und somit die Abwasseruntersuchungen eine entsprechende Früherkennung von sogenannten Clustern ermöglichen. Damit trägt das Projekt maßgeblich zur möglichen Frühwarnung, zum Trendmonitoring und zur Entwarnung bei und könnte ein wichtiges und äußerst hilfreiches Instrument für die Gesundheitsbehörden werden.

Unterstützt und finanziert wird das Projekt entsprechend vom BMBWF und dem BMLRT, als auch durch österreichischen Städtebund und mehrere Bundesländer und wird durch das Projektkonsortium „Coron-A“ durchgeführt.

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Die Projekt-Web-Seite online

Nach Abstimmung mit allen Projektbeteiligten ist diese Projekthomepage nun seit 19. August auch für die Allgemeinheit zugänglich.